Eine Alternative zum klassischen Marketingmix ist das Guerilla-Marketing. Der Begriff wurde in den 80er Jahren geprägt und bezeichnet fantasievolle Aktionen, die Werbebotschaften auf kreative Weise umsetzen und so Aufsehen erregen – sei es in der virtuellen oder in der realen Welt.
So sorgte die 85-jährigen Mary Woodbridge 2006 weltweit für Schlagzeilen, als sie angeblich plante, gemeinsam mit ihrem Dackel Daisy den Mount Everest zu besteigen – das ganze war der gelungene PR-Coup eines Schweizer Bekleidungsunternehmens.
Manchmal wandern Werbebotschaften von den Plakatwänden mitten hinein in Stadtleben: Nestlé verwandelt Parkbänke in Schokoriegel, Mr. Proper färbt Zebrastreifen weiß und VW bringt Denkblasen mit der Aufschrift „ich wünschte, ich wäre ein Golf!“ über parkenden Autos an. Eine holländische Autoversicherung jagte Besitzern teurer Autos einen gehörigen Schrecken ein, als sie an den Wagen Aufkleber befestigte, die wie Kratzer aussahen. Bei genauem Hinsehen waren die vermeintlichen Kratzer allerdings als Werbesticker zu erkennen. Filmaufnahmen der erschrockenen Autobesitzer verbreiteten sich in kürzester Zeit im Web. Wer wollte, konnte sich einen solchen „Kratzer“ nach Hause schicken lassen und damit Freunde und Familie hereinlegen.
Manche Aktionen rufen allerdings eher Verwirrung als Begeisterung hervor. Als der Autovermieter Sixt einen Demonstrationszug gegen Castor-Transporte mit Plakaten aufmischte, auf denen „Stoppt teure Transporte! Mietet Van & Truck von Sixt!” stand, war die Empörung groß. Schließlich wurde hier ein wichtiges Anliegen der Bürger für Werbezwecke missbraucht.
Unser Anspruch: Kreative Aktionen sollten immer Baustein eines Gesamtkonzepts sein und nicht „witziger“ Selbstzweck.
Einen schönen Überblick über gelungene Guerilla-Aktionen zum Staunen und Lachen gibt’s HIER.