Vier lange Jahre mussten wir ausharren, nun ist es endlich wieder soweit: Fußball-Weltmeisterschaft! Klar, dass viele Unternehmen den allgemeinen Hype gern für sich nutzen möchten und kurzerhand auf den WM-Zug aufspringen.
WM-Rabatte, Tipp-Spiele, Verlosungen … jeder will ein Stück vom WM-Kuchen. Sehr beliebt sind auch Fangeschenke als Zugabe zum Kauf. Fraglich bleibt aber, ob die Kaufentscheidung für einen 2000-Euro-Fernseher tatsächlich durch Zugabe eines Fanschals positiv zu beeinflussen ist.
Modebewusste Fußballfreunde können sich vom Scheitel bis zur Sohle stylen: Neben klassischen Hüten oder Shirts, sind auch Highheels und Klebetattoos zu haben.
Und dann gibt es noch die zahlreichen WM-Produkte in den Supermarktregalen – oftmals wild mit Fußbällen und Flaggen verziert. Egal ob Duschgel oder Grillsteak, viele Firmen bringen spezielle Editionen heraus. Und das betrifft nicht nur typische „fußballbegleitende“ Produkte wie Bier und Bratwurst – der aufmerksame Konsument kann Fußballnudeln, WM-Torte mit Rum-Aroma, schwarz-rot-goldene Orchideen oder sogar Toilettenpapier mit Rasenduft entdecken.
Doch wie groß ist der Wirtschaftsfaktor WM eigentlich? Laut Experten haben solche Großereignisse tatsächlich nur einen kleineren Einfluss auf das Bruttoinlandsprodukt, auch wenn einige Branchen (z. B. Gastronomie, Flaggenhersteller oder Brauereien) vermutlich ein sattes Plus verzeichnen können. Und auch die Werbebranche profitiert. Kostspielige Werbespots in der Halbzeitpause, Bandenwerbung in mehreren Sprachen und mobiles Marketing – die WM macht’s möglich.
Übrigens: Die Weltmeisterschaft ist nicht nur ein buntes Fußballfest mit maximalem Konsumfaktor, sondern auch ein Markenprodukt der FIFA. Emblem, Maskottchen, Pokal – all das ist markenrechtlich geschützt, das betrifft auch eine Vielzahl von Wortkombinationen und Begriffe. So kann ein „WM-Brötchen“ rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, während sich eine „Fan-Wurst“ ganz unbedenklich braten und vermarkten ließe.