Wie wichtig ist es, die Mitarbeiter für eine Aktion zu begeistern? Diese Frage wird häufig erst hinterher gestellt. Ein Beispiel:
Wir hatten für ein Vermietungsteam eine Aktionsidee entwickelt – eine Art Mini-Wohnmesse. Diese Ursprungsidee scheiterte bereits daran, dass durch die Übermittlung der Idee an Dritte und Vierte nur noch die Hälfte der Idee ankam und am Ende nur ein klägliches Rudiment umgesetzt werden sollte. Zum Glück konnten wir das rechtzeitig abbiegen, bevor die Erwartung der Besucher enttäuscht würde.
Als Ersatz haben wir eine abgespeckte Aktion entwickelt. Es sollte ein Musterbalkon aufgebaut werden, auf dem Einrichtungs- und Dekorationsideen gezeigt werden. Außerdem war geplant, dass das Team vor dem Servicebüro etwas Blumendeko aufbaut, mit eine Informationscounter davor steht und auf die Passanten mit Informationsflyern zugeht. Die Bewerbung und Presseankündigung lief über uns – der Rest lag beim Team. Am Veranstaltungstag waren auch anfänglich etliche Besucher vor Ort, dann ebbte der Zustrom ab. Vor dem Büro war nichts aufgebaut, außer einem Plakat. Kein Mitarbeiter stand draußen. Der angekündigte Beratungskaffee wurde nicht aktiv angeboten, sondern befand sich in einem hinteren Raum. Niemand wurde auf den tollen Balkon geführt, die Dekoration hörte allerdings auch bei den Balkonkästen auf. Die geplante Einrichtungsvielfalt beschränkte sich am Ende auf zwei Stühle und einen Tisch… So kann eine Idee, die in dem Wohngebiet mit Sicherheit für Furore gesorgt hätte, zu einer langweiligen faden Aktion mutieren.
Eigentlich müsste man die Mitarbeiter in den Vorbereitungsprozess einbeziehen, sie Stück für Stück für die Idee begeistern. Nicht jedem kann man abverlangen, dass er einen Blick für organisatorische Details hat und Defizite der Präsentation erkennt. Aber man kann solche Prozesse trainieren. Dann merkt man auch, wer wofür besonders geeignet ist. Während der eine mutig und freundlich auf Fremde zugeht, kann der andere gut am Schreibtisch beraten oder kellnern oder Luftballons platzieren. Frage ist: Wer nimmt sich die Zeit für diesen Lernprozess? Wenn der Qualitätsanspruch bei einem Kunden vorhanden ist, können wir die Begleitung gern übernehmen. Die meisten Teams lernen schnell.